Sich kompetent zu vernetzen, heißt im Digitalen zuhause zu sein – 5 Tipps für einen professionellen Auftritt auf Xing und LinkedIn

„Wen man nicht kennt, dem vertraut man nicht, und wem man nicht traut, mit dem macht man keine Geschäfte“ zitiert Christoph Keese einen amerikanischen Entrepreneur in seinem Bestseller ‚Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt‘. Und Recht hat er! Denn erfolgreiche Geschäftsbeziehungen basieren auf Vertrauen. Vertrauen verschafft man sich durch eine gute Reputation. So basiert die gesamte Startup-Welt zum Beispiel auf Vernetzung und Vertrauen. Empfehlungen von Freunden und Geschäftspartnern gewähren einen unheimlichen Vertrauensvorschuss, der glaubwürdiger und wirksamer ist als jede Form der Eigenwerbung.

In der vernetzen Arbeitswelt gewinnen in diesem Zusammenhang vor allem digitale Business-Netzwerke an strategischer Relevanz: Für Professionals sind Plattformen wie Xing und LinkedIn wichtige Orte, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Richtig genutzt, lassen sich über Xing und LinkedIn sogar Geschäftsaufträge generieren, Neukunden gewinnen und Talente rekrutieren. Um die Potentiale digitaler Dynamiken gezielt nutzen zu können, ist für Unternehmen und Führungskräfte erfolgsentscheidend, dass jeder einzelne Mitarbeiter das vernetzte Denken adaptiert. Denn professionelles Auftreten, kontinuierliche Kontaktaktpflege und Kommunikation sind Grundvoraussetzungen, um über digitale Business-Netzwerke Vertrauen aufzubauen und mit Expertise zu überzeugen.

Aus Erfahrung wissen wir, dass diese Netzwerkkompetenz indirekt ein Hinweis dafür ist, inwieweit der Sinn von Professionals für die Entwicklung digitaler Produkte und Geschäftsmodelle geschärft ist. Umso bedauerlicher ist es, dass Unternehmen versäumen, ihren Mitarbeiter Richtlinien an die Hand zu geben, wie ein professioneller und strategischer Auftritt in digitalen Business-Netzwerken gelingt. Der heutige Beitrag soll Abhilfe schaffen und für die Geschäftsrelevanz von Xing und LinkedIn sensibilisieren – als Schmankerl gibt’s zum Schluss fünf „Quick Wins“, also Handlungsempfehlungen von doubleYUU, wie Sie Ihr Business-Profil schnell und ohne großen Aufwand optimieren können.

Deutsche Professionals sind Digitalamateure

Unsere neueste Studie zum Vernetzungsstand deutscher Vertriebsteams in digitalen Business-Netzwerken attestiert Professionals hierzulande eine mangelhafte Digitalkompetenz. Gerade einmal elf Prozent der von uns untersuchten Professionals sind in der Lage, Xing und LinkedIn souverän zu bespielen und Vorteile aus der Nutzung zu ziehen. Demgegenüber stehen mit 46 Prozent mehrheitlich Karteileichen-Profile, die einmal angelegt und nie wieder genutzt wurden.

Insgesamt kommt unsere Studie zum Ergebnis, dass Networking und Engagement im Sinne einer beständigen Image- und Reputationspflege noch nicht im Mindset deutscher Professionals verankert sind. In einem früheren Beitrag bin ich bereits näher auf die peinliche Performance deutscher Professionals in digitalen Business-Netzwerken eingegangen (hier). In der WirtschaftsWoche wird unser Networking Benchmark mit anderen Studien zur unterschätzten Bedeutung von Netzwerken vorgestellt (hier).

So treten Sie in digitalen Business-Netzwerken professionell auf

“You will never get a second chance to make a first impression“ – Dieser Leitspruch kommt in digitalen Business-Netzwerken mehr denn je zum Tragen. Denn Xing- und LinkedIn-Profile sind im Grunde genommen digitale Visitenkarten. Sie vermitteln Profilbesuchern ein authentisches Bild von den Fachqualifikationen und Berufserfahrungen des Professionals. Wer hier mit Tipp- und Rechtschreibfehlern patzt oder mit Nachlässigkeiten bei der Nutzung negativ auffällt, macht schnell einen unprofessionellen Eindruck.

Schlimmer noch: Amateurhaft vernetzte Professionals ohne Digitalkompetenz gefährden sogar den guten Ruf des Unternehmens, weil sie nicht geeignet sind, ihren Arbeitgeber angemessen zu repräsentieren. Oder würden Sie einem Berater vertrauen, der seinen eigenen Jobtitel im Profil falsch schreibt? Aus den häufigsten Fehlern, die wir im Rahmen unserer Studie ermittelt haben, haben wir folgende Tipps für Sie zusammengefasst:

1. Verwenden Sie ein professionelles Profilbild

Wer Profile auf Xing oder Linkedin betrachtet, schätzt sein Gegenüber im ersten Blick durch das Foto ein. Der Text wird erst in zweiter Linie wahrgenommen. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Ihr Profilfoto professionellen Ansprüchen genügt. Vermeiden Sie unscharfe Fotos, private Schnappschüsse oder Platzhalter. Sie möchten wissen, wie Ihr Profilfoto auf Fremde wirkt? In einem früheren Blogbeitrag habe ich hierzu eine einfache und kostenfreie Anwendung vorgestellt: Machen Sie den Selbsttest (hier)!

2. Bringen Sie Ihre Stärken in Summaries auf den Punkt

Für die Kommunikation über digitale Business-Netzwerke ist die Zusammenfassung, ebenso wie das Foto, ein wesentlicher erster Baustein, um beim Profilbesucher Vertrauen zu schaffen und einen komptenten Eindruck zu vermitteln. Eine gute „Summary“ auf LinkedIn stellt prägnant dar, was der Verfasser des Profils für Stärken hat, womit er sich beruflich beschäftigt und welche Lösungskompetenz er mitbringt.

3. Nutzen Sie Schlagworte für Ihr Profil

Die Suche in digitalen Business-Netzwerken funktioniert ähnlich wie Google oder andere Suchmaschinen. So lassen sich Stichworte im Vergleich zu ganzen Sätzen besser erfassen, einordnen und letztlich bei Suchanfragen als Grundlage für die Ergebnisanzeige nutzen. Professionals können ihre Auffindbarkeit erheblich verbessern, indem sie Stärken, Fähigkeiten und andere Angaben auf Suchbegriffe herunterbrechen – also nicht „Ich bin Meister des digitalen Wandelns“, sondern lieber „Berater Digitale Transformation“ als Kompetenz formulieren.

4. Empfehlungen und Referenzen im Portfolio schaffen Vertrauen

Xing bietet Professionals die Möglichkeit, über Unterseiten wie „Portfolio“ das eigene Leistungsspektrum besser abzubilden. Auf LinkedIn untermauern „Empfehlungen“ von anderen Professionals Ihre Kompetenz und stärken Ihre Reputation. Wer seine Kompetenzen an konkreten Projekten, Arbeitsproben oder sogar an persönlichen Referenzen fest macht, schafft Vertrauen.

5. Erzeugen Sie Sichtbarkeit mit Statusmeldungen und Beiträgen

Rufen Sie sich durch Statusmeldungen in Erinnerung und teilen Sie regelmäßig interessante Beiträge mit Ihrem Netzwerk. Denn wer sich nicht aktiv in digitalen Business-Netzwerken engagiert, bleibt unsichtbar. Durch gehaltvolle Diskussionsbeiträge in Fachgruppen können Sie sich ebenfalls Aufmerksamkeit verschaffen. Noch mehr Sichtbarkeit erhalten Professionals durch das Nutzen von „Pulse“ auf LinkedIn: Blog-Beiträge, die in Ihrem Netzwerk geteilt werden und bei Popularität auch im täglichen LinkedIn-Newsletter erscheinen.

Vernetzungsprofi oder Digitalamateur – Machen Sie den Quick-Check

doubleYUU unterstützt Führungskräfte und Mitarbeiter bei der Optimierung ihrer Profile und hilft Unternehmen so, die Potentiale digitaler Business-Netzwerke zu erschließen. Bei Bedarf unterstützen wir Sie und ermitteln als ersten Schritt in einer Vernetzungsanalyse, wie strategisch und professionell Sie oder Ihre Mitarbeiter online auftreten.

In der doubleYUU Networking Benchmark 2015 haben wir unsere Projekterfahrungen aus zahlreichen Vernetzungsanalysen für große und mittelständische Unternehmen zusammengefasst. Die vollständige Studie steht Interessierten kostenlos zum Download bereit (hier).

Bei Interesse an einer Vernetzungsanalyse wenden Sie sich gerne an Anja Hahn.