Digitalisierung und Selbstüberschätzung: Unternehmen investieren zu wenig in digitale Weiterbildung ihrer Führungskräfte

Es gibt mal wieder eine Studie zur Digitalisierung, diesmal von den Kollegen von McKinsey & Company. Digitalisierungsstudien gehören ja mittlerweile zum guten Ton aller Beratungshäuser und diverser anderer Institutionen.

Aktuell wurde unter anderem herausgefunden, dass 71 Prozent aller Manager auf Geschäftsführungsebene davon ausgehen, dass die Digitalisierung signifikante Effekte auf ihre Bruttoumsätze in den kommenden drei Jahren haben wird. 64 Prozent erwarten einen deutlich positiven Effekt auf ihre Gewinne. Aber – oh Wunder – gleichzeitig geht man davon aus, dass mangelnde digitale Führungsfähigkeiten und fehlende Fachkräfte dabei das größte Hindernis sind.

Tragische Selbstüberschätzung

Das entspricht ziemlich exakt den Ergebnissen des Marktforschers Crisp Research im Auftrag des IT-Dienstleisters Dimension Data, aber hier sieht es noch etwas düsterer aus. Von über 500 befragen Geschäftsführern und top IT-Entscheidern sind demnach knapp zwei Drittel noch auf Anfängerniveau was die Digitalisierung betrifft. Besonders tragisch: Die Selbstwahrnehmung scheint eine völlig andere zu sein. Sechs von zehn Befragten attestieren sich nämlich gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten in der Digitalisierung.

Besonders tragisch: Die Selbstwahrnehmung scheint eine völlig andere zu sein. Sechs von zehn Befragten attestieren sich nämlich gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten in der Digitalisierung.

Die Hälfte bildet zu wenig aus und weiter

Längst ist klar: Die Digitale Transformation ist KEIN IT-Thema – es ist ein Führungsthema, das erst erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn es die gesamte Kultur eines Unternehmens erfasst hat. (Hier geht’s zu meinem Beitrag über die 8 Dimensionen der Digitalen Transformation.)

Laut der Crisp-Studie werden erfreulicher Weise aber immerhin inzwischen Anstrengungen unternommen, die eigenen Leute für die Digitalisierung fit zu machen: Aber das reicht nicht: Jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) investiert nach Einschätzung der Entscheider bislang zu wenig in die Aus- und Weiterbildung der digitalen Talente.

Hier geht es lang: Wir helfen mit unserer Digital Leadership Academy

Das wollen Sie nach Lektüre dieses Beitrags für Ihr Unternehmen sicherlich ändern, richtig?

Wie wäre es mit den Trends aus Silicon Valley und Asien für Ihre Führungskräfte? Wollen Sie Ihre Kundenorientierung ans digitale Zeitalter anpassen? Oder wollen Sie sich über furiosesten „Fuck-Ups“ vergangener Social Media Kampagnen informieren? Big Data im Management ist bei Ihnen das Gebot der Stunde? Oder sind Sie schon bei Smart Personal Data und wollen Webtechnologien für Ihre Führungsentscheidungen aktiv nutzen? Oder soll Ihre Führung erst einmal in unternehmerischen Start-up-Fähigkeiten fit gemacht werden? Ach so, Ihre gesamte Strategie in der Digitalisierung steht noch gar nicht. Sie brauchen also einen ganzheitlichen Transformationsprozess? Gut so! Fangen Sie an. Gehören Sie doch einfach zu denjenigen, deren Unternehmen in diesen Studien positiv auffallen. Nützt Ihrem Unternehmen ja auch was.

Hier geht es zu unserer Digital Leadership Academy.

4 Comments

  1. Michaela Schlodarik 09/10/2015 at 18:03 - Antworten

    Guten Abend Herr Buhse

    Ein digitaler Transformationsprozess könnte auch für VW ein Weg aus der Krise sein. Technische Lösungen lassen sich erst mittelfristig umsetzen. Mal so in Kladde…
    – Entwicklung einer tragenden Vision: Von VW, DAS AUTO zu VW, IHR Auto?
    – Erarbeitung einer neuen Identität. Was kommt nach: „Vorsprung durch Technik“? Was wird man uns wieder glauben können?
    – Das Führungskonzept neu konjugieren: Transparenz, Partizipation und Feedback. – Noch nie hatte ein hierarchisches Führungsverständnis so fatale Folgen.
    – Etablierung neuer Formen der Zusammenarbeit. Vom Opfer „Einiger“ zum kollektiven Gestalter…
    – Kunden in das Krisenmanagement einbinden. Vielleicht muss nicht jeder verärgerter Kunde sein Anliegen vor Gericht austragen, wenn man ihn pro-aktiv anspricht und den Ärger aushält. Wir kümmern uns um Sie persönlich…
    – Digitale Kanäle für den neuen Kurs nutzen und eine Feedback-Kultur aufbauen. Mit agilen Prinzipien Tempo aufnehmen. – (Hier ist nach 3 Wochen noch kein vernünftiges Krisenkonzept kommuniziert.)

    Ich selbst habe für VW Collaboration-Pilotprojekte entwickelt und durchgeführt. Führungsnachwuchskräfte trainiert und Teamentwicklungs- Projekte moderiert.

    Für einen neuen Kurs braucht man das Board-Commitment. Vielleicht haben Sie dort Zugang?

    LG Michaela Schlodarik

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    Willms Buhse 09/10/2015 at 19:34 - Antworten

    Hallo – danke für Ihre Initiative! Gutes Timing. Lassen Sie uns nächste Woche gerne telefonieren. Melden Sie sich?
    Schönes Wochenende!
    Ahoi, Willms

  3. Webe 28/12/2015 at 14:31 - Antworten

    Sehr guter und informativer Beitrag zum Thema Weiterbildung und Unternehmen. Weiter so!

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      Willms Buhse 21/01/2016 at 11:06 - Antworten

      Danke für das schöne Feedback! Ahoi, Willms

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.