Wie Unternehmen das Business im „Social Business“ entdecken

Zimmer, Fahrzeuge und sogar Segelboote – es gibt kaum etwas, was Menschen in Hamburg nicht miteinander über Plattformen wie AirBnB9flats oder Car2Go teilen.

Keine Frage, die so genannte Collaborative Economy, in der das Teilen und nicht zwingend der Besitz im Vordergrund stehen, bewegt die Wirtschaft. Wie stark sie sie bewegt, hat gerade die Altimeter Group veröffentlicht: Jedes per Car Sharing genutzte Auto reduziert demzufolge die Zahl der Autos, die jemand besitzt, um neun bis 13 Fahrzeuge. Einem Hersteller gehen dadurch im Schnitt mehr als 200.000 Euro Umsatz verloren.

Klar, dass sich die Automotive-Branche so einer Herausforderung stellen muss. Doch die disruptiven Veränderungen durch die neue, netzbasierte Ökonomie des Teilens beeinflussen nicht nur die Autobauer. In so gut wie allen Branchen ist bereits spürbar, dass Güter und Wissen mit Hilfe des Internet geteilt werden. In einigen Branchen, etwa bei den Autoherstellern, ist dies bereits deutlicher spürbar als in anderen. Entziehen kann sich dieser neuen Geschäftsdynamik aber auf Dauer kein wirtschaftlicher Akteur. Und in anderen Branchen – etwa dem Buchhandel oder der Musikindustrie – ist der digitale Wandel bereits noch weiter fortgeschritten.

Dass Start-ups wie AirBnB diese neuen Formen der Vernetzung direkt in ihre Wertschöpfungsprozesse integrieren und sich direkt als voll vernetztes und durch digitalisiertes Social Business aufstellen können, ist dabei naheliegend. Doch nicht immer muss es so laufen, dass die schlanken Newcomer aus dem Netz wie Amazon den Buchmarkt und den Handel aufmischen. Viele klassisch geprägte Unternehmen haben das Potential, von den Dynamiken der Vernetzung ebenfalls zu profitieren und sie für sich zu nutzen, um intern besser zu werden oder innovative Produkte zu entwickeln.

Wie aber können klassisch geprägte Unternehmen den Übergang in die Collaborative Economy schaffen? Daimler etwa wäre schlecht beraten, den Bau und Verkauf von Luxuslimousinen von heute auf morgen einzustellen, nur weil Car2Go bei einem Teil der Kunden – den jungen, urbanen Gelegenheitsfahrern – gut ankommt. Umsatz und Gewinn macht Daimler nach wie vor zum allergrößten Teil im klassischen Geschäft.

Dennoch ist klar, dass die alten Geschäftsmodelle der klassischen Unternehmenswelt durch neue Konsumentengewohnheiten in Frage gestellt werden. Wo und wie Führungskräfte zielführend ansetzen können, um die Chancen der vernetzten Zusammenarbeit zu nutzen, erschließt sich aber in der Regel nicht auf den ersten Blick, sondern erst durch eine Potentialanalyse – eine systematische Fahndung nach den Stellen im Unternehmen, an denen Vernetzung entweder smarte Quick Wins oder eine mächtige Hebelwirkung bei ergebnisrelevanten Arbeitsfeldern wie dem Vertrieb garantiert.

Gerade dieser Teil unserer Produktpalette unserer Arbeit wird derzeit stark nachgefragt – auch weil viele Führungskräfte spüren, dass Themen wie Enterprise 2.0 oder Social Business neben kulturellen Veränderungen auch Ergebnisse bringen müssen, die sich schwarz auf weiß auszahlen. Nächste Woche erst haben wir einen Termin mit einem Vorstand, dem wir die Ergebnisse so einer Analyse präsentieren. Wir sind gespannt, welche Veränderungs- und Vernetzungsprojekte sich dann aus unseren Ergebnissen entwickeln.

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.