BMW und Local Motors oder: Wenn Collaboration den Automotive-Mainstream erreicht
Über die disruptive Art und Weise wie Local Motors Autos baut, haben wir an dieser Stelle ja schon häufiger berichtet. Sogar den Leadership in the Digital Age-Award 2012 gewann Local Motors-Gründer Jay Rogers für sein Konzept, eine Online-Community die Entwicklung von Fahrzeugen zu übertragen. Bei der etablierten Automobilindustrie biss Jay auf auf seinen Deutschland-Trips, die wir als doubleYUU und insbesondere Dr. Willms Buhse organisiert haben, auf Granit. „Not interested“ hieß die Standard-Antwort aus den Vorstandsetagen, wenn es darum ging, wie man den Einfallsreichtum der Crowd und die innovative Kraft des Webs nutzen kann, um bessere Autos zu bauen.
Nun hat immerhin BMW ein erstes Kooperationsprojekt mit Local Motors gewagt – und gerade eine positive Bilanz gezogen. Bei einem ersten gemeinsamen Design- und Entwicklungsprojekts, der „Urban Driving Experience Challenge“, wurden die mittlerweile fast 30.000 Mitglieder der Local Motors Community – Designer, Ingenieure, Hersteller und Automobil-Liebhaber – gebeten, „die Features und Funktionen des Premiumfahrzeugs der Zukunft für das Fahrerlebnis im urbanen Umfeld im Jahr 2025 zu definieren“, wie es in einer Meldung von BMW heißt. In drei Wochen wurden dabei fast 3.500 individuelle Design Boards für mehr als 400 innovative Konzepte eingereicht.
Die Einsendungen erstreckten sich über eine breite Konzeptpalette einschließlich des Interieurdesigns, der Konnektivität, der Zukunft des Carsharings und der Anwendung neuer Technologien. „Wir waren nicht nur von der Anzahl der Einsendungen beeindruckt, sondern auch von der echten Innovationskraft und Qualität der einzelnen Präsentationen. Die Zusammenarbeit mit einer derart inspirierten Gruppe von Designern und Ingenieuren war sehr spannend und hat uns eine umfassendere Perspektive für Mobilitätslösungen der Zukunft eröffnet“, bilanziert Dr. Christoph Grote, Geschäftsführer der BMW Forschung und Technik GmbH.
An Kernprozesse wie die Entwicklung lässt auch BMW weiterhin niemanden Externes ran. Der Schwerpunkt der Kooperation lag nicht auf dem technisch-physikalischen Fahrzeugdesign, sondern auf dem Fahrerlebnis. Die Gewinner-Idee paart Gamefication-Ansätze mit Car-Sharing-Konzepten.
BMW lernt also nicht, wie man anders Autos baut, sondern betreibt wie bei anderen Ideen-Initiativen nicht mehr als Marktforschung auf hohem Niveau. Aber immerhin ist es ein gutes Signal, dass sich BMW überhaupt dem Thema Collaboration auf diese Weise widmet.
Die zweite Phase der „BMW Urban Driving Experience Challenge“ soll ab dem 12. November 2012 starten und endet am 30. November 2012. Einzelheiten zeinschließlich der schriftlichen Designvorgaben mit einer Erläuterung des Kontexts, des Umfangs und der genauen Angaben zu den Richtlinien, Anforderungen und Pflichtergebnissen für alle Einsendungen werden im Internet unter www.localmotors.com/bmw verfügbar sein.
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