Götterdämmerung für Start-ups: Die Innovationskraft der Big Player

Der Wiwo-Management-Blog hat kürzlich meinen Beitrag über das Ende der Start-up-Ära veröffentlicht. Dass mein Beitrag bei der von mir geschätzten Claudia Tödtmann – aktuell auf Platz Fünf der relevantesten BloggerInnen Deutschlands – Anklang fand, freut mich sehr. Damit auch Sie wissen, weshalb die Zeiten, in denen Start-ups die digitale Entwicklung in der Gesellschaft bestimmten, vorbei sind und die Big Player zunehmend zur treibenden Innovationskraft werden, fasse ich meinen Beitrag für Sie zusammen:

Seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit der digitalen Transformation und bin die ersten digitalen Schritte der Gesellschaft mitgegangen. Wenn wieder einmal ein digitaler Kurswechsel ansteht, helfen ich anderen Entscheidern gerne dabei ihr Unternehmens-Ruder auf Kurs zu halten. Ein solcher Wechsel findet gerade für unsere Wirtschaft statt. Wer zuletzt im Silicon Valley war oder Kontakte in die Region hat weiß, dass dort die Götterdämmerung für Start-ups eingeläutet wird. Big Player wie Amazon, Facebook und Google haben dort die marktherrschende Stellung eingenommen und in von ihnen erschlossene Marktfelder wie dem E-Commerce wird kaum mehr in Start-ups investiert. Das Ende der Start-up Ära ist da.

Es liegt nicht etwa daran, dass die Jungen nicht wollen, sie verfügen nur nicht mehr über die entsprechenden Mittel. Das war mal anders: 1997 bis 2006 mussten Facebook & Co. nur als Erste mit einer Idee mutig in ein neues Feld gehen um erfolgreich zu sein. Dasselbe galt für die Generation der Mobil-Innovatoren bestehend aus Uber, Snap oder WhatsApp. Die Regeln der traditionellen Wirtschaft waren hier nicht viel wert. Die Gründer profitierten von der Goldgräberstimmung. Man musste nur eine clevere Technologie schürfen, um damit reich zu werden.

Die heutige Generation der Jungunternehmer hat es da deutlich schwieriger. Sie muss sich mit technologischen Innovationen wie der künstlichen Intelligenz, Virtual Reality oder selbstfahrenden Autos auseinandersetzen. Diese erfordern deutlich komplexere Lösungen, teurere Produktentwicklungen und eine leistungsfähigere Organisationsstruktur.  Die Treiber dieser neuen Ära sind folglich nicht die Start-ups, sondern Unternehmen mit Kapital und der Fähigkeit schnell zu skalieren, also die Big Player.

Damit werden Start-ups zur digitalen Bewerbungsmappe für die Big Player – statt als Start-up die Welt zu verändern, werden die Start-ups zur Innovationspipeline und zum Recruitingziel der Großen.

Meinen gesamten Gastbeitrag gibt es im Management-Blog der WirtschaftsWoche.

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.