OKR-Artikelreihe Teil 2: Woran erkenne ich effektive OKRs?
Zwar ist der Führungsansatz nach Objectives und Key Results (OKR) nicht ganz neu, jedoch entscheiden sich aber heute immer mehr Unternehmen für den Einsatz dieser Management-Methode. Warum eigentlich?
Der kollaborative Führungs- und Zielsetzungsansatz OKR gibt den Rahmen für agile Planungs- und Steuerungsprozesse vor, der für wertvolle strategische Orientierung sorgt. Der Aspekt des „Alignments“ spielt in diesem Kontext eine besondere Rolle: über OKRs wird eine vertikale (Abstimmung auf verschiedenen Hierarchieebenen) sowie horizontale (Abstimmung zwischen Teams) Ausrichtung (sog. Alignment) auf strategische Ziele erzielt. Darüber hinaus wird mit OKR die Umsetzungsgeschwindigkeit durch Transparenz, Ergebnisorientierung und Partizipation deutlich gesteigert – eine der zentralen Erfolgsfaktoren in heutigen Business-Kontexten. OKRs stellen schließlich einen Ansatz des Digital Leadership dar, dessen Prinzipien für Sinnstiftung und unternehmerisches Handeln entlang gemeinsamer strategischer Ziele bei Mitarbeitern sorgen.
Das OKR-Planning stellt ein zentrales Event im OKR-Prozess dar, welches die Weichen zur Erreichung dieser Vorteile stellt. Aber worauf ist bei einer erfolgreichen OKR-Planung zu achten? Zusätzlich zur konsequenten Einbeziehung aller Beteiligten ist vor allem die „richtige“ Definition der Objectives und Key Results relevant. Mit „richtig“ ist in diesem Kontext die Orientierung an Qualitätskriterien gemeint. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass die konkrete Ausgestaltung der Kriterien abhängig vom Unternehmenskontext ist (Abweichungen möglich). Die Sensibilisierung von Mitarbeitern für die Qualitätskriterien ist für die Förderung des veränderten Gedankenguts („Mindset“) im OKR-Kontext von großer Bedeutung: Mitarbeiter sollen durch OKRs befähigt werden, den Grund sowie den Nutzen aus Kundenperspektive bestimmter Initiativen zu reflektieren, was motivierend wird. Qualitativ hochwertige OKRs dienen zudem als effektive Kommunikationsgrundlage für die Vernetzung mit Stakeholdern, die für die Erreichung von OKRs notwendig sind.
Folgende Eigenschaften zeichnen gut formulierte Objectives aus:
- Sie beschreiben einen Zustand in der Zukunft, der auch für Dritte verständlich ist
- Der Zustand drückt einen Kunden- bzw. Geschäftswert aus (welches Versprechen machen wir unseren Stakeholdern?)
- Sie sind keine „Dauerbrenner“ wie z. B. Kundenzufriedenheit oder Umsatz steigern
- Sie sind qualitativ, enthalten also keine Metriken
- Sie sind aktivierend: ehrgeizig, inspirierend, lösungsoffen, aber auch realisierbar
Qualitativ hochwertige Key Results erkennt man an folgenden Aspekten:
- Sie fokussieren sich auf Resultate, die einen Nutzen für Kunden / Stakeholder stiften (Outcome statt Output, Meilensteine, Tasks)
- Sie enthalten aktiv beeinflussbare Indikatoren (Erfolgstreiber), deren Erfüllungsgrad messbar ist
- Sie erfüllen (aus der Perspektive von Team und Stakeholder) in Summe das Objective
- Sind unabhängig voneinander erreichbar
- Geteilte Verantwortung: Jedes Key Result hat eine Person, die Treiber (nicht Umsetzer) des Ergebnisses ist
Bei Key Results bestehen drei verschiedene Arten: metrisch, numerisch oder binär. Metrische Key Results stellen einen berechneten Wert dar wie z. B. die Nutzungsrate eines Angebots. Numerische Key Results beinhalten natürlich zählbare Werte. Binäre Key Results besitzen einen ja-nein-Charakter hinsichtlich ihres Erfüllungsgrads. Bei der Formulierung sollten bestenfalls metrische Key Results verwendet werden, alternativ numerische Key Results. Da binäre Key Results einen Meilenstein-Charakter besitzen, sollte auf diese Art möglichst verzichtet werden.
Im nächsten Teil unsere OKR-Artikelreihe geht es um die Berücksichtigung von Change-Prozessen im Zusammenhang mit der Einführung und Anwendung der OKR-Methode.
Habt Ihr Lust bekommen auf die Themen Digital Leadership, digitale Transformation, agile Organisation und wie Euch die OKR-Methode weiterhelfen kann? Dann freuen wir uns auf Eure Kontaktaufnahme.