Wie funktioniert echte Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI? Ich mache jetzt Feierabend.

Mein „Werkstattbericht“ vom „PlusOne“-Pre-Event im Rahmen des fAIstival.hamburg: Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz nicht mehr nur als Tool, sondern als echter Kooperationspartner agiert? Diese Frage stand im Zentrum des Pre-Events „PlusOne – Co-Create with KI“, das am 16. September 2025 im Rahmen des fAIstival.hamburg stattfand – als offizieller Auftakt zum AI Summit 2025 in der Handelskammer Hamburg.

Als Vorstandsmitglied von The Interface Society, ThIS! hatte ich die Ehre ein Event mit 100 Teilnehmenden zu moderieren, um sich auf ein bewusst experimentelles Format einzulassen: Hybride Teamarbeit zwischen Mensch und Maschine – live, interaktiv und voller Lernchancen.

Einstieg: Von Chatbots zu echten KI-Agenten

Nach kurzer Einführung und einem Update zum HHAI-Score an dem jetzt 100.000 Mitarbeitende teilnehmen begrüßte ich die von mir sehr geschätzte Dr. Frederike Fritzsche von (OTTO). In einem Gespräch führte uns der Weg von der menschelnden KI Transformation und Change über Agentic Geschäftsmodelle hin zu einem tollen Vortrag von dem KI-Verbündeten Jens Werschmoeller von iteratec . Es wurde deutlich, wie vielschichtig der Weg zu echten KI-Agenten ist – und welche Rolle Zielklarheit, Datenlage und Systemarchitektur dabei spielen.

Der Kern: Mensch und KI im Workshop-Setting

Im anschließenden Experiment, entwickelt von der Universität Hamburg und geleitet von Constantin von Brackel-Schmidt, arbeiteten gemischte Human-AI-Teams an drei zukunftsweisenden Challenges: Market Shaping mit der LumeX AR-Brille, Digitale Souveränität stärken und Mission Eco Trend – Entwicklung eines nachhaltigen Innovationskonzepts. Die Zusammenarbeit fand verteilt über Discord statt und wurde von autonomen KI-Agenten begleitet, die als Moderation, Impulsgeber und „Teammitglied“ fungieren sollten.

Realität trifft Anspruch: Orientierung, Rollen, Verantwortung

Schnell wurde klar: Dieses Setting stellte alle Beteiligten vor echte Herausforderungen. Wer übernimmt welche Rolle? Wie viel Verantwortung geben wir an die KI ab – und wann ist das zu viel? In vielen Gruppen führten unklare Erwartungen oder fehlende Struktur zunächst zu Unsicherheit. Genau hier lag jedoch der besondere Wert dieses Formats. Es ging nicht darum, ein perfektes Kollaborationsmodell zu präsentieren – sondern darum, die realen Hürden und Lernfelder sichtbar zu machen. Ich war ehrlicherweise so genervt von den allwissenden und doch überfordernden KI-Agenten das ich mein Experiment abschloss mit: „KI – bitte übernimm meine Rolle – ich mache jetzt Feierabend“. Meine Teamkollegen waren da doch deutlich geduldiger… es war beruhigend in der anschliessenden Fishbowl zu erfahren, das es nicht nur mir so ging.

Reflexion in der Fishbowl

In der abschließenden Fishbowl-Diskussion wurden diese Erfahrungen offen geteilt und gemeinsam über die Zukunft der Mensch-KI-Zusammenarbeit reflektiert. Die Beiträge reichten von kritischer Selbstbeobachtung bis zu inspirierenden Ausblicken auf neue Kooperationsformen. Besonders spannend war die Erkenntnis, dass wir nicht nur über Technik sprechen, sondern vor allem über Kultur, Haltung und neue Formen der Verantwortung im Team. Es braucht bei der Einbindung von KI in Teams gute Vorbereitung und Führung, sonst werden wir statt guter Ergebnisse eher Mitarbeiter und Teams frustrieren.

Fazit: Mut zum Experiment – und viel Gesprächsstoff

„PlusOne“ war kein Showroom für perfekte KI-Anwendungen – sondern ein echter Erfahrungsraum. Ein Lernfeld für alle, die gestalten wollen, wie wir morgen mit Künstlicher Intelligenz zusammenarbeiten – nicht nur technisch, sondern auch menschlich. Und genau darin liegt der Wert solcher Formate: Sie machen erfahrbar, was möglich ist, was fehlt – und was es braucht, damit Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit KI gelingt.

Ein mutiger Auftakt zum AI Summit 2025 – und ein wichtiges Signal: Die Zukunft der Arbeit mit KI wird nicht im Labor entschieden, sondern im Dialog, im Miteinander und in Formaten wie diesen, die sich trauen, mehr Fragen zu stellen als Antworten zu geben. Dann können wir auch unseren Feierabend genießen.

Wer mehr zum Thema KI erfahren möchte: Unser Whitepaper „Mindset Matters: Der Schlüssel zu erfolgreicher KI-Einführung in Unternehmen“ steht hier zur kostenlos zur Verfügung.

Interesse an Entlastung? Dann freuen wir uns auf Eure Kontaktaufnahme.

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.