Mein Impulsvortrag bei Beiersdorf: „Das Dilemma der digitalen Denkweise: Kulturwandel im Zeitalter der KI“

Vor einiger Zeite hatte ich die großartige Möglichkeit, beim IT-Summit von Beiersdorf einen Impulsvortrag zum Thema „Digital Mindset Dilemma – Kulturtransformation im Zeitalter von KI“ zu halten. Einige der, meiner Meinung nach, wichtigsten Aspekte des Impulses habe ich nachfolgend zusammengefasst. Vielen Dank an dieser Stelle an Beiersdorf für die Einladung zu dieser inspirierenden Veranstaltung.

KI – Krise oder Chance?

Wir leben definitiv in turbulenten Zeiten mit gewaltigen Herausforderungen. Geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten, rasante technologische Veränderungen – all dies sorgt für ein Klima, in dem Unternehmen schnell handeln und sich ständig anpassen müssen. KI ist hier sowohl Hoffnungsträger als auch Quelle für tiefgehende Sorgen. Denn während KI bei den einen Chancen für Innovation und Produktivitätssteigerungen eröffnet, schürt sie bei anderen gleichzeitig Ängste vor Arbeitsplatzverlust und einer ungewissen Zukunft. Ein Beispiel, das ich im Vortrag erwähnte: Patienten bewerten heute teilweise KI-basierte Chatbots sogar besser als echte Ärzte – vor allem, weil diese Chatbots nicht nur fachlich überzeugen, sondern empathisch agieren. Überraschend, oder?

Roboter oder Manager: Wer führt besser?

Auch im Unternehmensalltag zeigt sich Ähnliches: Laut einer MIT-Studie fühlen sich Mitarbeiter manchmal von KI besser verstanden als von menschlichen Managern. Denn KI trifft Entscheidungen objektiver, schneller und flexibler. Für mich persönlich war das ein Moment des Nachdenkens: Sind Führungskräfte und Mitarbeitende bald ersetzbar? Meine Antwort dazu: Nicht KI ersetzt uns, sondern Menschen, die in der Lage sind KI besser zu nutzen. Darin liegt eine riesige Chance!

Wie implementieren wir KI erfolgreich im Unternehmen?

Damit KI nachhaltig und erfolgreich in Unternehmen integriert wird, setzen wir bei doubleYUU auf unseren branchenübergreifend bewährten Prozess: persönlich auf ein bewährtes Modell aus drei Phasen: Sensibilisierung, Experimentieren und Skalierung. Zunächst schaffen wir Bewusstsein und Begeisterung für KI durch Präsentationen, Best-Practice-Sharing und innovative Events wie Hackathons oder AI-Battles. Danach folgt das Experimentieren: In kleinen, agilen Teams testen wir konkrete KI-Anwendungen, analysieren Nutzen und tauschen Erfahrungen aus. Zuletzt geht es in die Skalierung: Hier entwickeln wir eine klare KI-Strategie, integrieren KI-Kompetenzen und etablieren Governance-Strukturen, um KI fest in der Unternehmenskultur zu verankern.

Der neue Mindset: Von Stabilität zu Agilität

Ein weiterer zentraler Punkt meines Vortrags war die Forderung nach einem neuen Mindset – dem sogenannten „AI Mindset“. Traditionelle Werte wie Stabilität, Sicherheit und inkrementelle Veränderungen reichen heutzutage nicht mehr aus. In einer von KI geprägten Welt müssen wir agil, innovationsfreudig und auch datengetrieben handeln.

Was bedeutet das konkret? Wir müssen neugierig bleiben, neue Technologien aktiv testen und uns nicht scheuen, auch einmal Fehler zu machen – eine intakte Fehlerkultur ist hier das Stichwort. Dazu zählen AI-Hackathons, innovative Workshops und das konsequente Experimentieren mit neuen Tools. Das Ziel: die gesamte Organisation langfristig fit zu machen für den Umgang mit KI.

Kundenfokus statt reiner Prozessoptimierung

Besonders wichtig finde ich, dass wir unsere Messgrößen verändern müssen. Statt reiner KPIs (Key Performance Indicators), die oft nur auf interne Optimierungen fokussieren, sollten wir verstärkt CPIs (Customer Performance Indicators) einsetzen, die klar auf den Kundennutzen abzielen. Nur wenn wir vom Kunden her denken und unsere Lösungen „rückwärts“ entwickeln, können wir wirklich erfolgreiche Produkte schaffen. Amazon hat in diesem Zusammenhang mit dem „Working Backwards“-Konzept eine sehr effektive Herangehensweise geschaffen.

Ein tolles Praxisbeispiel im Beratungsalltag ist für uns bei doubleYUU die OKR-Methode (Objectives and Key Results), die ich auch in meinem Vortrag ebenfalls erwähnte. Sie hilft, agile Arbeitsweisen tief in der Unternehmenskultur zu verankern und fördert eine transparente, motivierende Führungskultur.

Warum Stress Gift für Entscheidungen ist

Ein weiterer wichtiger Punkt meines Vortrags war, dass Stress unsere Entscheidungsfähigkeit massiv beeinträchtigt. Gerade in Zeiten großer Veränderungen wie der jetzigen, müssen wir Strategien finden, um ruhiger und langfristiger zu denken – auch hier können KI-basierte Tools eine wertvolle Unterstützung sein. Resilienz ist in diesem Zusammenhang eine Eigenschaft an der man gar nicht zu viel arbeiten kann.

Mein Tag beim Beiersdorf IT-Summit hat mir nochmals klar vor Augen gehalten, wie spannend und herausfordernd die Reise ist, auf der wir uns alle gemeinsam befinden. KI stellt uns zwar vor enorme Herausforderungen – aber sie öffnet uns zugleich völlig neue Möglichkeiten, persönlich und beruflich zu wachsen.

Mein persönliches Fazit: Die Zukunft gehört denen, die neugierig bleiben und aktiv gestalten. Lassen wir uns also von der KI nicht verunsichern, sondern inspiriert vorangehen.

Einen Zusammenschnitt der Keynote auf YouTube findet man hier.

Wer als Führungskraft mehr zu diesem Thema erfahren möchte. Unser neues Whitepaper „Integration von Chat-GPT und Copilot in die Management-Praxis: Wie künstliche Intelligenz die Führungsebene revolutioniert“ steht hier zur Verfügung.

Habt Ihr Lust bekommen auf die Themen künstliche Intelligenz (KI), Digital Leadership, digitale Transformation und agile Organisationsentwicklung? Dann freuen wir uns auf Eure Kontaktaufnahme.

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.