HR-Abteilungen: Vordenken statt verschlafen

Dass die Digitalisierung neue Anforderungen an Führung und Zusammenarbeit stellt, mag man kaum noch aussprechen, so selbstverständlich ist es inzwischen. Und in vielen Unternehmensbereichen ist das durchaus angekommen: Kein Unternehmen ohne Online-Marketing oder E-Commerce Abteilungen; neue Tools und Methoden der Zusammenarbeit wie Podio, Trello oder Scrum und Kanban strömen ins Unternehmen, online-orientierter Kundenservice ist längst als erfolgskritischer Unternehmensbereich erkannt – auch, wenn hier noch viel zu tun sein mag. Nur eine Abteilung steht in vielen Unternehmen passiv am Rande, wenn es um die Digitalisierung geht: Human Resources – die Schlüsselabteilung für jeden Transformationsprozess eines Unternehmens!

Disruptive Prozesse: Dann ist es meist zu spät

In dem wunderbaren Artikel im Human Resources Manager werde ich zitiert: „Personaler müssen zu Vordenkern werden und ihr Unternehmen für die digitale Transformation fit machen“. Denn die Digitalisierung ist natürlich kein allmählicher, absehbarer Prozess, sondern ein disruptiver. Das heißt, kleine Veränderungen im Konkurrenzmarkt, die das Kerngeschäft etablierter Unternehmen zunächst nicht bedrohen, können, wenn man nicht aufpasst, so viel Attraktivität im Markt erlangen, dass sie die Etablierten dann doch in die Krise stürzen. Und dann kommen auf HR-Abteilungen meist hässliche Aufgaben wie Personalabbau zu. Um das zu vermeiden sollten HR-Abteilungen also besser pro-aktiv den Wandel gestalten.

Und die HR-Abteilung hat dabei eine ganz wesentliche Rolle, denn sie schafft Strukturen und hat maßgeblichen Anteil am Aufbau und an der Veränderungskultur einer Organisation. Und beides, der Aufbau einer Organisation und ihre Kultur, muss sich fundamental verändern. Strukturen müssen an vielen Stellen offener und durchlässiger werden, Entwicklungen müssen mit flachen Hierarchien schnell umgesetzt werden können, die Vernetzung innerhalb eines Unternehmens und nach außen muss einen hohen Stellenwert erlangen. Dabei ist eine Kultur notwendig, die Volatilität, Offenheit, Partizipation und Agilität von Geschäftsprozessen ermöglicht. Diese Aufgaben, die Anpassung von Strukturen und die Entwicklung einer entsprechenden Unternehmenskultur, fallen der HR-Abteilung zu!

Eigene kleine Startup-Szene aufbauen

Unternehmen wie AirBnB, Uber oder der Elektroauto-Pionier Tesla zeigen, wie gefährlich zunächst kleine Nischenprodukte sind, wenn sie für die Kunden attraktiver als die klassische Konkurrenz werden. Wer dann anfängt, hektisch gegenzulenken, hat verloren. Viel früher müssen etablierte Unternehmen Strukturen schaffen, in denen die Digitalisierung ihres eigenen Geschäftsfeldes vorangetrieben werden kann. Und: beobachten und analysieren Sie Startups. Zu jeder Zeit muss ein Unternehmen heute wissen, was los ist in der Startup-Szene und sich optimaler Weise eine eigene kleine „inhouse“ Startup-Szene neben der etablierten Struktur aufbauen. So kann die Konkurrenz frühzeitig mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden – vorausgesetzt, man hat die richtigen Leute an Bord.

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Ein Beispiel hierfür ist Otto. Die neuen Webshops „About You“ oder „Edited“ haben mit der klassischen Otto Group nicht viel gemein – sie sind durch die innovative Geschäfts- und Personalpolitik des Konzerns als eine Art Paralleluniversum entstanden und führen es nun in die Zukunft. Die Überschrift des oben zitierten Artikels beschreibt es nur zu gut: „Digitalisieren, bevor es zu spät ist“. Und zu Recht spricht dieser Artikel die Personaler an. Los, HR-Verantwortliche, wacht auf, holt Euch die Macht, die Ihr braucht, um Eure Unternehmen fit zu machen für die digitale Transformation – jetzt!

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Ach ja: Bei doubleYUU findet Ihr die optimale Unterstützung dafür. Ihr braucht einen Impulsvortrag zur digitalen Transformation und Kultur? Ihr wollt analysieren, wo Euer Unternehmen überhaupt steht in der Digitalisierung? Ihr habt konkreten Bedarf an internen digitalen Kommunikationswerkzeugen? Sprecht uns an!

 

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.