Warum Innovationskraft durch Einbindung der Mitarbeiter steigt. Und wie.

Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung der Geschäftswelt fällt immer wieder ein Begriff: Demokratie. Warum eigentlich? Was hat Digitalisierung mit Demokratie zu tun und das wiederum mit unternehmerischer Innovationskraft? Beide Male lautet die Antwort: viel. Jüngste Beispiele zeigen: Das Management und die Mitarbeiter in Unternehmen lassen sich Entscheidungen und Innovationen nicht mehr so einfach „von oben“ aufdrücken. Bahlsen hat dies schmerzlich erfahren als der Inhaber auf Anraten einer großen Unternehmensberatung beschloss, aus dem Weihnachtsgebäck-Geschäft auszusteigen. Die Zahlen sprachen dafür – nicht aber das Management, das die Idee für eine Schnapsidee hielt. Erst nachdem der Inhaber auf die Beteiligung des Managements setzte, konnte eine Strategie entwickelt werden, die dem gestiegenen Kostendruck einerseits und den von den Mitarbeitern und dem Management getragenen Wertesystem andererseits gerecht wurde.

Ein weiteres Beispiel ist die gescheiterte Einführung eines neuen Logos des Softwareentwicklers SAP. Im Oktober 2014 schien es beschlossene Sache: Das Logo sollte schlichter und sportlicher daher kommen, und zwar in Orange statt in Blau. Aber auch hier wurde die Rechnung ohne den Wirt bzw. ohne die Belegschaft gemacht. Nach massiven Protesten im Intranet wurde die Entscheidung zurückgezogen, die Mitarbeiter einbezogen und das neue, orangefarbene Logo erscheint nun lediglich auf Sonderwerbeformen, löst das traditionelle Logo aber nicht ab.

Bild SAP für CIO Artikel

Diese Beispiele zeigen, dass Veränderungen und Innovationen heute ganz anders geplant werden müssen, als noch vor ein paar Jahren. Und das hat unmittelbar mit der Digitalisierung zu tun, denn genauso funktioniert das Internet: partizipativ. Die Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, hält Partizipation für eine Selbstverständlichkeit. Thomas Sattelberger, der ehemaliger Personalvorstand der Telekom, sagt dazu: „Teilhaben ist die neue Wertschöpfung“ und Recht hat er. Erfolgreiche Unternehmen beziehen bei ihren Innovationen die Belegschaft nicht erst mit ein, wenn die wesentlichen Entscheidungen bereits getroffen sind, sondern vorher. Das hat mehrere Effekte. Zum einen den offensichtlichen, nämlich zufriedenere, motivierte Mitarbeiter, die mit viel Elan an einer von ihnen mitgetragenen oder sogar entwickelten Innovation arbeiten. Zum anderen aber auch den, dass die Innovationskraft steigt. In einem Artikel über Mitmachformate im CIO-Magazin werde ich dazu zitiert: „Ein klassisches Problem vieler Unternehmen ist, dass ihre Kommunikationsstrategien aus einer Zeit stammen, in der es die allgegenwärtige Vernetzung noch nicht gab. Natürlich bewirkt ein BarCamp den notwendigen Wandel nicht von einem Tag auf den anderen. Aber die Atmosphäre offener Formate lässt besonders jene zu Wort kommen, die an innovativen Lösungsansätzen stark interessiert sind.“

Bild Willms CoCreation für CIO Artikel

Genau. Unternehmen, die die Demokratisierung verschlafen, verschlafen die Möglichkeit, genau diejenigen für innovative Ideen einzusetzen, die das größte kreative Potenzial haben. Daher empfehlen wir unseren Kunden im Rahmen ihrer digitalen Transformation immer, mit so genannten Mitmachformaten oder Co-Creation-Formaten zu beginnen. Der SWR, den wir dahingehend beraten, ist ein schönes Beispiel dafür. Schon seit 2009 werden dort in Zusammenarbeit mit doubleYUU BarCamps, Open Spaces und FedEx Days veranstaltet. Das sind Mitmachformate, die klassische Konferenzen ablösen und diejenigen mit einbeziehen, die zu dem jeweiligen Thema etwas zu sagen haben – unabhängig von ihrer Hierarchie und Abteilungszugehörigkeit.

„BarCamps und Open Spaces funktionieren deshalb so gut, weil sie die Dynamik eines Austausches, wie er für das Netz typisch ist – freiwillig, selbstorganisiert und hierarchiefrei – auf persönliche Begegnungen übertragen.“ zitiert mich das CIO Magazin dazu. „Es beteiligen sich daran auch Menschen, die eigentlich in eher konservativ geprägten Strukturen und Kommunikationsritualen zu Hause sind.“ Und genau so beginnt die digitale Transformation. Die Unternehmen beginnen sich zu vernetzen und die Erfolgsfaktoren des Internets für sich zu nutzen. Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Transparenz: Anhand dieser Kräfte funktioniert das Internet und so arbeiten auch erfolgreiche Silicon Valley-Unternehmen.

Was sich konkret hinter diesen Formaten verbirgt können Sie im bereits zitierten CIO-Artikel nachlesen. Noch besser: Nehmen Sie Kontakt zu doubleYUU auf und fragen sie nach unseren offenen Veranstaltungsformen. Erste Infos erhalten Sie hier.

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.