Inspiration, Innovation und Klamauk: Quo vadis, OMR?
Die OMR 2024 hat sich einmal mehr als ein bedeutendes Event mit mittlerweile weltweiter Strahlkraft im Bereich des digitalen Marketings bewährt. Mit knapp 70.000 Besuchern und einer beeindruckenden Liste von 900 Prominenten und Influencern sowie 500 Unternehmen war die Veranstaltung nicht nur ein Schaukasten für digitale Innovationen, sondern auch eine Bühne für gesellschaftliche und politische Themen.
Prominenz und Protest
Die Anwesenheit von globalen Stars wie Comedy-Urgestein Otto Waalkes samt Charts-Stürmer Ski Aggu, den Kaulitz-Brüdern von Tokyo Hotel sowie Kim Kardashian (363 Millionen Follower bei Instagram) brachte zweifellos einen gewissen Klamauk-Faktor und Glamour auf die Messe, doch hinter den schillernden Fassaden offenbarten sich auch problematische Aspekte. Kardashian, die auf der Messe ihre unternehmerischen Projekte vorstellte, wurde während ihres Interviews von Protesten unterbrochen. Eine Frau, die „Free Palestine“ rief, musste von der Sicherheit hinausgeführt werden. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Politisierung auch von Großveranstaltungen, die ursprünglich dem Netzwerken und Wissensaustausch dienen sollten. Auch Robert Habeck, der eine durchaus mitreißende Rede hielt, ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, seine Weltsicht anhand verschiedener Aspekte zu veranschaulichen: Habeck nutzte seinen Auftritt, um eine leidenschaftliche Rede zur Verteidigung der Demokratie zu halten. Neben Klimathemen warnte Habeck unter anderem vor einer Unterwanderung der Freiheit und liberalen Demokratie – diese stünden unter Druck wie lange nicht mehr. Sicherlich ist es lobenswert, dass solche Themen auf einer Digital-Messe angesprochen werden. Gerade wenn so leidenschaftlich vortragen wie von unserem Wirtschaftsminister und Nordlicht Robert Habeck.
Hochkarätige Masterclasses und Sessions
Unser Partner-Unternehmens FrontNow hat eine meiner Meinung nach spannende Masterclass gegeben. Anhand des Händlers JUMBO aus der Schweiz ging es in der Session um den Einfluss von generativer KI auf den Online-Handel geht. Der Case hat eindrucksvoll veranschaulicht, wie generative KI die Welt des Online-Shoppings revolutioniert – von der Verbesserung klassischer Websuchfunktionen bis hin zur Schaffung einzigartig personalisierter Einkaufserlebnisse. Anhand verschiedener KI-basierter Technologien arbeitet FrontNow daran, ein Online-Shopping-Erlebnis zu bieten, das nicht nur so inspirierend und auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist wie das Einkaufen im Geschäft, sondern durch intelligente Shopping-Berater einen völlig neuen Zugang zu Produkten bietet. Absolut beeindruckend!
KI-Panel war verpasste Chance
Wir stehen am Anfang einer durch die Entwicklungen im KI-Bereich ausgelösten industriellen Revolution, die zig-Millionen Jobs und Aufgaben weltweit nachhaltig beeinflussen wird. Diesbezügliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Debatten sollten höchsten Stellenwert haben. Nach wie vor hat es sich Europa im Vergleich mit den USA oder China auf einer Nachzügler-Position bequem gemacht. Das zugehörige OMR-Panel, eine recht langatmige streckenweise nerdige Gesprächsrunde, spiegelte dieses ernüchternde Selbstverständnis wider. Schade, denn einmal mehr wurde eine Gelegenheit Aufmerksamkeit und Begeisterung für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu schaffen, ausgelassen.
Mein Fazit
Die OMR 2024 war zweifellos ein Spektakel mit plakativen und teils tiefen Einblicken in die digitale Zukunft – großes Kompliment an die unermüdlichen Veranstalter und Organisatoren. Jedoch offenbart die Messe auch eine wachsende Kluft zwischen der glitzernden Welt der Influencer und den realen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. Die Ereignisse auf der Messe sollten uns erinnern, dass auch die schillerndsten Events nicht im luftleeren Raum stattfinden und stets von den realen Geschehnissen unserer Zeit beeinflusst werden.
Vielen Dank auch nochmal an die Baristi der Cappucino-Bar. Eine Mitarbeiterin hat mir erzählt, dass sie in den zwei Messetagen knapp 6.000 Kaffeespezialitäten zubereitet hat – einer der wenigen Cases auf der OMR bei denen KI (noch) nicht helfen konnte.
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