Trotz Amazon und SAP: Remote Work bleibt in deutschen Unternehmen ein Trend

In der heutigen, Post-Corona-Arbeitswelt hat sich das Homeoffice als wesentlicher Bestandteil fest etabliert – in vielen deutschen Unternehmen bleibt es jedoch Teilzeit-Lösung. Eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass 82 % der Firmen in der Informationswirtschaft und 48 % im verarbeitenden Gewerbe ihren Mitarbeitenden mindestens einen Tag pro Woche Homeoffice ermöglichen. Allerdings wird Vollzeit-Homeoffice nur von einer Minderheit (22 %) der Unternehmen angeboten. Diese Ergebnisse spiegeln jedoch wider, wie tief sich flexible Arbeitsmodelle innerhalb von nur weniger Jahre in die Unternehmenskultur integriert haben, ohne dabei die traditionelle Arbeit mit Office-Präsenz vollständig zu verdrängen.

Zwar gibt es immer mal wieder Schlagzeilen, dass einige Unternehmen Remote-Work-Möglichkeiten beenden oder stark einschränken möchten – zuletzt hat SAP-CEO Christian Klein in diesem Zusammenhang Aufmerksamkeit erregt und auch doubleYUU-Kunde Amazon hat erst kürzlich die Forderung nach einer vollständigen Rückkehr zur Office-Präsenz ab 2025 öffentlich gemacht – das scheint dem Trend zu Remote Work jedoch keinen Abbruch zu tun.

Homeoffice als Wettbewerbsfaktor für Unternehmen

Die vorherrschende Entwicklung zeigt, dass Homeoffice zunehmend als wichtiger Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung anerkannt wird. Bis 2026 könnte der Anteil der Unternehmen, die Homeoffice anbieten, sogar noch weiter steigen, da es ein entscheidendes Argument im Wettbewerb um Talente ist. Diese Entwicklung wird die Arbeitswelt weiterhin nachhaltig verändern, wobei Unternehmen versuchen, flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen der betrieblichen Effizienz in Einklang zu bringen. Dabei spielt nicht nur die Flexibilität eine Rolle, sondern auch das Vertrauen in die Mitarbeiter, dass diese ihre Aufgaben unabhängig vom Arbeitsort erfüllen.

Geschäftsmodellabhängigkeit und Innovationsförderung

Die Entscheidung über den Einsatz von Homeoffice sollte in erster Linie eng mit dem Geschäftsmodell eines Unternehmens verknüpft sein. Während Homeoffice Flexibilität und ungestörtes Arbeiten fördert, sind für viele Unternehmen persönliche Interaktionen unverzichtbar, insbesondere wenn es um Innovation und kreative Zusammenarbeit geht. Diese entstehen oft in informellen Gesprächen oder spontanen Begegnungen, die ein Büroumfeld begünstigen kann. Dennoch erfordert persönliche Nähe nicht zwingend ein ständiges Büro, sondern kann auch durch regelmäßige Offsite-Workshops, gemeinsame Essen oder Reisen erreicht werden. Solche Events bieten wertvolle Gelegenheiten für den Austausch und stärken gleichzeitig den Teamgeist. So kann ein gut durchdachtes Hybridmodell das Beste aus beiden Welten kombinieren: die Effizienz des Homeoffice und die Innovationskraft durch persönliche Begegnungen.

Remote Work: The doubleYUU Way

Wir als doubleYUU haben uns bereits 2015 – also lange vor Corona – für eine dezentrale Arbeitsweise entschieden. Kulturentwicklung und die Bindung von Mitarbeitenden: Das sind die Herausforderungen, die man aktiv managen muss. Unternehmen, die dezentral arbeiten, können ortsunabhängig rekrutieren, was natürlich enorme Vorteile mit sich bringt. Wir selbst investieren beispielsweise das, was wir z. B. durch die dezentrale Arbeitsweise sparen – also beispielsweise Büromiete – in Weiterentwicklung, Weiterbildung und Kulturentwicklung. Natürlich treffen wir uns zum Onboarding persönlich, natürlich machen wir Workshops – nur eben nicht in unserem Büro, sondern dort wo es schön ist. Wir gehen oft essen, machen mit Mitarbeitenden oft Spaziergänge, bei uns sogenannte „Gehspräche“, um beispielsweise persönliches Feedback zu geben. Eine Wirtschaftspsychologin aus unserem Team hat mir erklärt, dass es durchaus Sinn macht, so vorzugehen, da man sich dabei nicht „gezwungen“ gegenübersitzt und gegenseitig anschauen muss, sondern weil man einfach nebeneinander spazieren geht und damit auch viel offener beispielsweise für Feedback ist. Zudem ist man auch kreativer, wenn man sich bewegt. Wenn man das Setting also ändert, erlebt man plötzlich Vorteile, die sich in hybriden Formen eventuell gar nicht so ergeben würden.

Work-Life-Balance und Mitarbeiterzufriedenheit

Ein weiteres Argument für die Beibehaltung von zumindest teilweisem Homeoffice ist die verbesserte Work-Life-Balance, die viele Mitarbeiter seit der Pandemie zu schätzen gelernt haben. Durch das Wegfallen langer Pendelzeiten und die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, wird das Homeoffice als ein wichtiges Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens gesehen. Unternehmen, die diesen Vorteil anbieten, profitieren oft von einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, was sich letztlich positiv auf die Produktivität auswirken kann.

Herausforderungen und Zukunft des Homeoffice

Jedoch ist es enorm wichtig, die Herausforderungen zu erkennen, die mit einer verstärkten Homeoffice-Nutzung einhergehen. Die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur, der Teamzusammenhalt und die Sicherstellung einer effizienten Kommunikation sind zentrale Punkte, die Unternehmen aktiv managen müssen. Zudem bedarf es Investitionen in zeitgemäße und leistungsfähige digitale Infrastrukturen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter unabhängig von ihrem Arbeitsort Zugang zu den notwendigen Ressourcen haben und effektiv arbeiten können.

Der nachhaltige Trend des Teilzeit-Homeoffice

Während die Vollzeitarbeit im Homeoffice weiterhin die Ausnahme bleibt, zeigt die aktuelle ZEW-Studie, dass Teilzeit-Homeoffice ein nachhaltiger Trend ist, der sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern Vorteile bringt. Die zukünftige Entwicklung wird davon abhängen, wie Unternehmen mit den Herausforderungen umgehen und welche weiteren Anpassungen nötig sein werden. Ein durchdachtes und gut umgesetztes Hybridmodell könnte der Schlüssel sein, um die Vorteile beider Arbeitsformen zu nutzen und sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit als auch die betriebliche Effizienz zu maximieren. Bei der Ausarbeitung einer nachhaltig erfolgreichen Remote-Work-Strategie sind wir als doubleYUU gerne behilflich.

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Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.