Riesige Entwicklungsschritte beim Thema Künstliche Intelligenz – und was das für Digital Leader bedeutet

2016 hatte ich bereits einen Blogpost zum Thema Führung durch Künstliche Intelligenz (KI) veröffentlicht. Hierin hatte ich meinen Standpunkt ganz klargemacht: KI ist zwar auf dem Vormarsch, aber von einer echten Führungspersönlichkeit erwarten wir immer noch Menschlichkeit. Nun überschlagen sich die Entwicklungen im Bereich KI und der „Robo-Boss“ wird wieder heiß diskutiert. Doch handelt es sich wirklich um ein Duell Mensch gegen Maschine? Und was bedeuten die rasanten Fortschritte der KI für das Thema Führung?

KI-System schlägt Poker-Profis

„Künstliche Intelligenz kann Bluffs nicht durchschauen und ist deswegen Menschen beim Pokern unterlegen.“ Das war Teil eines Quiz in meinen Keynotes seit Ende 2015. Noch letztes Jahr bestätigte DFKI-Forscher Wolfgang Wahlster diese menschliche Überlegenheit. Doch nur wenige Wochen später gehört dieses Statement der Vergangenheit an. Denn nun kann KI Bluffs doch durchschauen und ist dem Menschen beim Pokern nicht mehr unter- sondern haushoch überlegen. Dies bewiesen die Wissenschaftler der Carnegie Mellon University mit ihrem KI-System „Libratus“. Dieses imitiert die soziale und emotionale Intelligenz des Menschen und schlug damit vier der weltweit besten Poker-Profis beim Texas Hold’em in Serie. Eine rasante Entwicklung, die uns deutlich vor Augen führt, wie hoch und unberechenbar die Innovationskraft auf dem Gebiet der KI heute ist. So gewinnen kognitive und selbstlernende Algorithmen auch im Management- und Führungskontext immer mehr an Bedeutung. Ein Zukunftsthema, das stark polarisiert:

Ist der Robo-Boss wirklich auf dem Vormarsch?

2018 werden laut den Chefanalysten des IT-Markforschungsinstituts Gartner bereits mehr als drei Millionen Menschen weltweit durch KI intelligent geführt. Der Robo-Boss arbeitet vorurteils- und emotionsfrei, behandelt also jeden gleich und hat keine schlechte Laune. Das steigert die Produktivität und die schafft Arbeitserleichterungen. Eine Studie des MIT (Massachusetts Institut of Technology) hat sogar gezeigt, dass Arbeiter unter der Führung eines Roboters zufriedener sind – bei der Firma Hitachi wurde dies im Praxistest auch nochmal bestätigt.

Doch Arbeit ist mehr als Produktivität! Starke Führungspersönlichkeiten verkörpern und leben eine Vision – sie inspirieren ihre Mitarbeiter. Während Produktivität im industriellen Zeitalter das Wichtigste war, zählen heute auch Innovation und Kreativität.

KI – ein Megatrend mit riesigen Potenzialen

Aus meiner Sicht führt im digitalen Zeitalter kein Weg am Thema KI vorbei. Die Entwicklung der KI hat allein in den letzten Monaten riesige Schritte gemacht und das wird in Zukunft so weitergehen. Laut BITKOM wird sich der KI Markt im laufenden Jahr bereits verdoppeln und bis 2020 sogar verfünffachen. Große Unternehmen wie Apple oder Microsoft erhöhen ihre Forschungsaufgaben drastisch und wir dürfen durchaus gespannt sein.

Leider schwingt beim Thema KI viel zu oft die Angst mit. Sobald eine Maschine den Menschen bei einem Spiel schlägt, dreht sich die Diskussion darum, ob wir auf dem Arbeitsmarkt von Robotern ersetzt oder gar komplett von ihnen beherrscht werden. Heute gilt es zu diskutieren, wo Mensch und Maschine gewinnbringend zusammenarbeiten können. Die Frage muss nicht zwangsläufig lauten „Ersetzen Roboter bald Führungskräfte?“, sondern eher „Wie können Digital Leader KI für sich und ihr Unternehmen nutzen?“. In Kombination mit Big Data kann KI z.B. dabei unterstützen, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen und daraus auch neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Moderne KI kann heute außerdem dort eingesetzt werden, wo Entscheidungen trotz unvollkommener Information gefällt werden müssen. So z.B. bei schwierigen oder intransparenten Geschäftsverhandlungen. Meiner Meinung nach gilt es, diese Potenziale auf den deutschen Chefetagen zu heben und von KI zu profitieren!

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Bildnachweis: unsplash/ Markus Spiske

 

 

Über den Autor: Willms Buhse

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Dr. Willms Buhse, CEO und Gründer von doubleYUU, bringt mit Digital Leadership die Innovationen des Silicon Valley in die Büros der deutschen Führungsetagen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und viele Top-Manager zählen zu seinen Kunden. Er hält Vorträge in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an deutschen Elite-Universitäten in Berlin, München oder Hamburg. Dr. Willms Buhse gilt über deutsche Grenzen hinaus als Vordenker der digitalen Elite. Wie kein Zweiter versteht er es, Ideen und Impulse aus der digitalen Welt auf die Realität deutscher Unternehmen zu übertragen.