Die Hälfte der CEOs glaubt, KI könne ihren Job übernehmen

Eine Umfrage der Online-Bildungsplattform EDX hat ergeben, dass fast die Hälfte der befragten CEOs (49%) glaubt, ihre Arbeit könnte komplett oder zum Großteil durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Interessanterweise sehen 47% der Führungskräfte diese Entwicklung als positiv an.

Die CEOs verbringen laut EDX-Gründer Anant Agarwal einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit Routineaufgaben wie Berichterstattung und Präsentationen, die durch KI automatisiert werden könnten. KI könnte auch bei der Analyse von Marktdaten oder der Optimierung von Unternehmensprozessen helfen. Allerdings wird davon ausgegangen, dass Soft-Skills wie kritisches Denken und Kreativität schwierig durch KI zu ersetzen sind.

Die CEOs schätzen zudem, dass bis 2025 rund 49% der Fähigkeiten ihrer Angestellten irrelevant sein könnten und dass 47% ihrer Angestellten nicht gut auf zukünftige Arbeitsverhältnisse vorbereitet sind – ein Faktor, der ja eigentlich im Verantwortungsbereich von Führungskräften verortet ist.

Im Gegensatz dazu glauben nur 20% der in der Umfrage befragten Angestellten, dass ihre Arbeit durch KI ersetzt werden könnte, und nur 25% lernen derzeit neue KI-Fähigkeiten – eine fast schon erschreckend niedrige Zahl angesichts der Tatsache, dass das Thema KI media seit fast einem Jahr omnipräsent ist.

Insgesamt beteiligten sich 1.600 Personen an der EDX-Umfrage, darunter 800 Angestellte und ebenso viele hochrangige Führungskräfte, von denen 500 CEOs waren.

KI kann keine komplexen Führungsaufgaben übernehmen: Selbstüberschätzung im Management?

Der Artikel wirft interessante Fragen über die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im modernen Berufsleben auf, insbesondere in Führungspositionen. Es ist bemerkenswert, dass fast die Hälfte der befragten CEOs glaubt, ihre Arbeit könnte durch KI ersetzt oder zumindest teilweise automatisiert werden. Noch überraschender ist, dass eine ähnliche Anzahl diese Entwicklung als positiv ansieht.

Einerseits könnte diese „aufgeklärte“ Sichtweise darauf hindeuten, dass Führungskräfte die Vorteile einer KI-Integration erkennen. Routineaufgaben, die oft viel Zeit in Anspruch nehmen, könnten automatisiert werden, wodurch CEOs mehr Zeit für strategisches Denken, Innovation und andere hochwertige Aufgaben hätten. Diese Umverteilung der Aufgaben könnte den Wert von Führungsqualitäten, die KI nicht ersetzen kann — wie Empathie, Kreativität und strategisches Denken — noch weiter steigern.

Andererseits könnte diese Sichtweise eine Form von Selbstüberschätzung oder sogar Naivität darstellen. Während KI einige Aufgaben effizienter machen kann, bleibt unklar, wie gut sie komplexe Führungsentscheidungen, die oft auf einer Mischung aus Erfahrung, Intuition und menschlichem Verständnis basieren, simulieren kann.

Es ist ebenfalls beunruhigend, dass die CEOs glauben, fast die Hälfte ihrer Angestellten sei nicht auf die zukünftige Arbeitswelt vorbereitet. Während die Führungskräfte die mögliche Bedrohung durch KI für ihre eigenen Positionen erkennen, scheinen die Angestellten weniger sensibilisiert. Nur 20% glauben, dass ihre Arbeit durch KI ersetzt werden könnte, und nur ein Viertel bildet sich in KI-Skills weiter. Dies könnte eine gefährliche Kluft zwischen der Wahrnehmung von Führungskräften und Angestellten bezüglich der Rolle von KI in der Zukunft der Arbeit darstellen.

Zusammenfassend deutet die EDX-Umfrage darauf hin, dass wir an einem interessanten Wendepunkt in der Beziehung zwischen Mensch und Maschine stehen. Während die Technologie sicherlich das Potenzial hat, unsere Arbeitsweise zu revolutionieren, bleiben viele Fragen offen — nicht nur darüber, welche Jobs KI übernehmen kann, sondern auch welche sie sollte.

t3n.de hatte über die interessante Umfrage berichtet. Den Artikel findet Ihr hier.

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Über den Autor: Klaus Kock

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Seit 2021 unterstützt Klaus als Marketing-Verantwortlicher das Team von doubleYUU. Dabei widmet er sich vor allem der Positionierung von doubleYUU in sämtlichen Kommunikationskanälen. Von Mittelständlern bis börsennotierte Unternehmen: Klaus kann auf eine 20jährige Beratungstätigkeit im Bereich Marketing, PR und integrierte Kommunikation für Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen zurückblicken – hat jedoch eine Vorliebe für dynamische Organisationen, die über den Tellerrand hinausschauen. Eigenschaften, die er an doubleYUU besonders schätzt.